Humboldt-Mädchen zum 8. Mal beim Bundesfinale Fußball
5 Bilder
In den letzten Jahren haben wir es, bis auf zwei Ausnahmen, immer geschafft, uns bei der u13 der Mädchen fürs Bundefinale beim Fußball zu qualifizieren. Dadurch wurde die Teilnahme immer mehr schon fast selbstverständlich und die eigenen Ansprüche an das Ergebnis vor Ort sind gestiegen. Somit fühlt sich der 14. Platz im Turnier aber erst einmal wie eine Enttäuschung an, was er allerdings nicht ist, wenn man mit etwas Abstand aufs Turnier zurückblickt.
Unsere Gegnerinnen
Gespannt haben wir in der Woche vor Beginn die Gruppenauslosung abgewartet und einen sehr anspruchsvollen Turnierbaum befürchtet. In unserer Gruppe waren Sachsen, Nordrhein-Westfalen (mit einer Sportschule aus Düsseldorf) und das Saarland (Kooperationsschule des DFB-Stützpunkts). Während unsere Gegnerinnen unter anderem bei Bundesligisten wie Düsseldorf oder Essen spielten oder vom DFB-Stützpunkt gesondert gefördert wurden, haben von unseren Mädels 7 Spielerinnen erst in der 5. Klasse mit Fußball spielen angefangen. Umso beachtlicher ist es dann, dass wir mit allen (!!) Gegnern mithalten konnten und noch bemerkenswerter ist es eigentlich, dass wir dies konnten, obwohl wir teilweise nicht an unser Leistungsmaximum rangekommen sind und uns durch Unkonzentriertheiten das Leben selbst schwer gemacht haben.
Das erste Gruppenspiel
Im ersten Gruppenspiel gegen das Saarland gingen wir nach dem Technikteil mit einem 1:1 ins Spiel. Leider waren wir in der ersten Halbzeit noch sehr aufgeregt, sodass wir durch leichte Fehler schnell 4:1 hinten lagen. In der 2. Halbzeit konnten wir die Gegnerinnen dann zumindest besser vom eigenen Tor fernhalten und Amelie hat mit einem wunderschönen Tor aus spitzem Winkel auf 4:2 verkürzen können. Der Start ins Turnier verlief denkbar schlecht, aber es sollte im gesamten Turnier unsere höchste Niederlage bleiben.
Das zweite Gruppenspiel
Im zweiten Gruppenspiel gegen NRW waren wir gleich unter Zugzwang, wollten wir ja schließlich das Viertelfinale erreichen. In der Technik gewannen wir das Dribbeln und Passen souverän und auch beim Torschuss trafen wir 9 von 10 Schüssen. Leider blieb die Sportschule eiskalt und traf alle 10 Schüsse, sodass wir aufgrund der höheren Wertigkeit des Torschusses mit 1:1 ins Spiel gingen. Es entwickelte sich dann ein richtig gutes Spiel auf Augenhöhe. Erst gingen wir durch einen Freistoß von Alma in Führung, ehe Düsseldorf das Spiel drehte. Doch noch vor der Pause verwandelte Alma eine Ecke direkt, sodass es mit 3:3 in die Pause ging. Beide Mannschaften hatten gute Chancen auf das 4. Tor – Mathilde traf den Pfosten, die Torhüterin klärte den Ball sehr weit und die gegnerische Stürmerin besorgte den 4:3-Endstand nur Sekunden nach unserem Pfostenschuss. Es war unser bestes Turnierspiel gegen die letztendlich zweitbeste (!!) Schule aus ganz Deutschland.
Das letzte Gruppenspiel
Nach der Technik gingen wir mit 1:0 in Führung, konnten im Spiel aber nicht an die starke Leistung vom vorherigen Spiel anknüpfen. Nichtsdestotrotz führten wir bis Mitte der zweiten Hälfte – auch dank starker Paraden von Elise im Tor. Leider konnten wir die Führung nicht über die Zeit bringen und nach dem 1:1 hieß es dann Platzierungsspiele 9-16 statt Viertelfinale. Im ersten K.o.-Spiel gegen Schleswig-Holstein gab es dann wieder dasselbe Bild wie gegen Sachsen. Wir gingen durch die Technik in Führung, schossen nach dem Ausgleich sogar noch durch Selma das 2:1 und konnten abermals 2 Führungen nicht über die Zeit bringen. Und plötzlich standen wir nach 4 Spielen bei strömendem Regen am 1. Tag in der Runde um die letzten 4 Plätze.
Das Ende des Turniers
Hier konnten wir dann an Tag 2 sehr souverän Sachsen-Anhalt mit 4:1 durch Tore von Selma, Amelie und Alma besiegen, zogen aber gegen Rheinland-Pfalz nach einem 2:2 (Tor durch Alma) im Neunmeterschießen den Kürzeren. Hier hat der Einsatz und Kampf gestimmt, allerdings haben wir auch in diesem Spiel nicht das auf den Platz gebracht, was wir können, sodass wir am Ende nur auf Platz 14 standen. Letztendlich sollten wir trotzdem stolz auf unsere Leistung sein, schließlich sind wir die 14. beste Schule in ganz Deutschland, auch wenn sich das Ergebnis wie eine Enttäuschung anfühlt. Unsere große Stärke war der Technikteil. Hier waren wir die vermutlich beste Schule im gesamten Turnier, haben ja schließlich 15 von 18 (!!) Teildisziplinen gewonnen. Auch Sportschulen und Kaderathletinnen konnten uns da nicht das Wasser reichen. Zu der teils schwankenden Leistung auf dem Platz kam auch noch etwas Pech hinzu. So musste Nika krankheitsbedingt am zweiten Tag passen und Selma und Zeynep haben beide mit verletzten Zehen gespielt. Darüber hinaus haben wir auch den deutlich schwierigeren Turnierbaum erwischt. Gegen den späteren Finalisten aus NRW konnten wir mithalten und haben nur mit einem Tor Unterschied verloren; gegen die sechsplatzierten Sachsen haben wir Unentschieden gespielt. Brandenburg, was am Ende auf Platz 7 landete, hat im K.o.-Spiel gegen Sachsen z. B. 6 Gegentore bekommen und auch andere Mannschaften, die in der Endabrechnung vor uns landen konnten, haben gegen die Gegnerinnen aus unserem Turnierbaum teilweise mit 7 oder 8 Gegentoren verloren – und wir haben trotz der guten Gegnerinnen immer offene Spiele gehabt, bis auf die 4:2-Niederlage gegen das Saarland.
Unsere Erkenntnis
Es bleibt also nach 3 Tagen mit tollem Rahmenprogramm wie einem Freestyle-Workshop die Erkenntnis, dass wir mit einer ganz tollen Mannschaft das Humboldtgymnasium beim Bundesfinale vertreten haben. Auch wenn sich das nicht im Endergebnis zeigt, haben wir mit Sportschulen auf Augenhöhe gespielt und waren bei der Technik die vermutlich beste Schule in ganz Deutschland – und das mit Mädels, die größtenteils in der 5. Klasse in unserer AG zum Fußballspielen gekommen sind. Auf diese Leistung können alle unsere Mädels stolz sein. Herr Rode, Herr Lanzke und Antonio sind es jedenfalls.
Vielen Dank für euren Einsatz Mathilde, Clara, Nika, Amelie, Selma, Alma, Zeynep, Elise, Rosalie und Johanna.
Antonio Kircheis
veröffentlicht von J. Gläser-Stark am 14.10.2025