Gedenken an die Opfer der Pogromnacht in Weimar
Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen aus dem Humboldt-Gymnasium erinnern an Johanna Straubing und Hedwig Hetemann
Am 9. November 2025 trafen sich die beiden 10. Klassen des Religionskurses von Herrn Dr. Brauer zu einem gemeinsamen Gedenkspaziergang im Rahmen der Veranstaltung "Vielstimmiges Gedenken" anlässlich des Jahrestages der Pogromnacht von 1938.
Nach einem gemeinsamen Start mit vielen Menschen aus Weimar und Umgebung am Marstall führte der Weg die Gruppe zur Teichgasse 6. Dort ehrten die Schülerinnen und Schüler die Stolpersteine von Johanna Straubing und Hedwig Hetemann, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und entrechtet wurden. In einer Gedenkzeit gedachten sie der Opfer und sprachen über die Bedeutung von Erinnerung und Verantwortung in der heutigen Zeit.
Den Abschluss fand die Veranstaltung am Theaterplatz, wo sich alle Teilnehmenden erneut versammelten. Eine kurze Rede erinnerte daran, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit wachzuhalten und sich aktiv gegen Diskriminierung und Hass einzusetzen.
Zur historischen Einordnung: In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 – der sogenannten Pogromnacht – wurden im gesamten Deutschen Reich rund 1400 Synagogen und andere jüdische Einrichtungen zerstört. Etwa 7500 Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürgerinnen und Bürger wurden geplündert, rund 30.000 Menschen verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt, dazu gehörte Hedwig Hetemann und Johanna Straubing.
Durch solche Gedenkveranstaltungen setzen unsere Schülerinnen und Schüler ein wichtiges Zeichen: Erinnern heißt Verantwortung übernehmen – für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.
Emil Meisner, Baldur Friebe und Bruno Landau
veröffentlicht von J. Gläser-Stark am 19.11.2025, 10:27